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Banner: Franz Marc-Mädchen mit Katze ( 2012)

FRANZ MARC – MÄDCHEN MIT KATZE

Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen
Studioausstellung der Stiftung Sammlung Ziegler

9. September – 25. November 2012

 

In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg malte Franz Marc nur noch selten die menschliche Gestalt. „Der unfromme Mensch, der mich umgab“, so schrieb er 1915 rückblickend, „erregte meine wahren Gefühle nicht, während das unberührte Lebensgefühl des Tieres alles Gute in mir erklingen ließ.“ Allerdings lassen die dennoch entstandenen seltenen Figurenbilder der späten Schaffenszeit die Empfindungen des Künstlers in einem anderen Licht erscheinen. So führt das Gemälde Mädchen mit Katze (Abb. 1) eindrucksvoll vor Augen, wie es dem Maler gelingt, die schmerzlich empfundene Trennung zwischen Mensch und Natur in einer visionären Durchdringung aufzuheben. Im strahlenden Eigenleben der Farben findet er eine allgemeingültige Form für das „unberührte Lebensgefühl“ und das geheimnisvolle Einverständnis zwischen Mensch und Tier. Den Katzen gilt seine besondere Zuneigung; mehrmals hatte der Maler seine Ehefrau Maria im zärtlichen Umgang mit dem Kätzchen „Rudi“ gemalt, das sich wie ein kleines Kind in die Arme seiner Mutter schmiegt. Um den Mittelpunkt der Ausstellung – das Gemälde Mädchen mit Katze von 1912 und der gleichnamige Aquarellentwurf von 1910 aus der Sammlung Ziegler (Abb. 4) – versammeln sich rund 20 Leihgaben aus Privat- und Museumsbesitz zum Thema, darunter auch zahlreiche Katzen-Darstellungen. Die beiden zentralen Bilder im Kontext des künstlerischen Fortschritts darzustellen – angefangen bei den frühen Bildnissen, die Marc um 1906 von seiner späteren Ehefrau gemalt hat, über den Aquarellentwurf bis hin zum fertig ausgeführten Gemälde – ist das Hauptanliegen der Ausstellung. Dabei wird ein verblüffender Entwicklungssprung offenkundig, sowohl im Hinblick auf die malerischen Mittel als auch auf die Wandlung der künstlerischen Darstellungsabsicht.

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