AUGUST MACKE / SEHNSUCHT NACH DEM VERLORENEN PARADIES

 

Konzeption, Ausstellung und Katalog:
Dr. Michael Kuhlemann, Stiftung Sammlung Ziegler

01. Februar – 27. April 2014

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr

 

Die Kunstsammlung des Mülheimer Nobelpreisträgers Karl Ziegler verfügt über einen der bedeutendsten Werkblöcke des Malers August Macke in Deutschland. Anlässlich seines 100. Todesjahres, das 2014 auch von den Kunstmuseen in Bonn, München, Thun und Bern mit großen und kleinen Ausstellungen gewürdigt wird, widmet die Stiftung Sammlung Ziegler dem rheinischen Expressionisten (1887-1914) eine Sonderausstellung im Mülheimer Kunstmuseum.

Wie in einem Zeitraffer durchlebte August Macke seine kurz bemessenen Schaffensjahre und ließ dabei zielbewusst alles hinter sich, was ihm für seine künstlerische Entwicklung nicht wichtig war. Erst brach er die Schule ab, dann die Kunstakademie, später auch den Unterricht bei Lovis Corinth; er reiste durch halb Europa, sogar bis nach Nordafrika, immer auf der Suche nach Inspiration und künstlerischer Auseinandersetzung. Dabei nahm er die gesamte Kunstgeschichte in sich auf, von den Alten Meistern über den Impressionismus und den Expressionismus bis hin zu den neuesten Tendenzen der internationalen Avantgarde. Der Künstler brachte seinen lebensbejahenden Schaffensprozess auf die einfache Formel: „Bei mir ist Arbeiten ein Durchfreuen der Natur“ und das Kunstwerk „ein Gesang von der Schönheit der Dinge“. Aus seinen Alltagsbeobachtungen filtert und beschreibt er ein friedvolles Dasein, das seiner „Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies“ Ausdruck verleiht und in Zeiten tiefer Verunsicherung eine positive Sicht auf das Leben entfaltet. Facettenreich spielt er dabei immer wieder auf idyllische Motivwelten und Rollenbilder an, etwa wenn er seine Frau Elisabeth wahlweise als kontemplative Schönheit, Madonna oder Venus darstellt.

Im Verbund mit Leihgaben aus Museen und Privatsammlungen werden Werkzusammenhänge und Themenkreise im Kontext von Vorstudien und Variationen gezeigt. So gewährt die Ausstellung einen Einblick in die „Werkstatt“ des Künstlers und gibt dem Besucher Gelegenheit, den schöpferischen Prozess der Bildfindung nachzuvollziehen. Anhand von ausgewählten Arbeiten aus dem Bestand der Stiftung und des Kunstmuseums wird die Ausstellung auch inhaltliche und formale Bezüge zwischen Macke und seinen Wegbegleitern aus dem Kreis der deutschen Avantgarde aufzeigen, darunter Alexej Jawlensky, Franz Marc und Vertreter des Rheinischen Expressionismus.

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